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(7) Olympische Goldmedaille 1964

(7) Olympische Goldmedaille 1964

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber wussten Sie, dass nicht einmal eine olympische Goldmedaille aus Gold besteht? Zumindest nicht überwiegend, denn der Kern der Auszeichnung für den Schnellsten, Höchsten, Weitesten ist Silber, überzogen mit einer dünnen Schicht aus Gold.

Die Goldmedaille der olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck zeigt rückseitig stilisierte Berge, auf der Vorderseite als Bildmotiv das Innsbrucker Stadtwappen, gekrönt mit den olympischen Ringen. Dieses Symbol wurde 1913 von Pierre Coubertin, dem „Erfinder“ der Olympischen Spiele der Neuzeit, selbst designt und zeigt fünf ineinander verschlungene Kreise. Die ursprüngliche Idee war, dass sich mit der weißen Grundfarbe einer Flagge und den fünf Farben der Ringe blau, gelb, schwarz, grün und rot die Nationalflaggen aller Staaten zusammenstellen ließe. Heute symbolisieren die Ringe die fünf Kontinente, die Farben sind dabei aber keinem speziell davon zugewiesen.

Aber wie kommt dieses siebzig Millimeter dicke und 168 Gramm schwere, außergewöhnliche Stück in die Sammlung von Schloss Bruck? Das Museum verdankt dies einem Sohn der Stadt, dem ehemaligen Skirennläufer Josef „Pepi“ Stiegler. Auch wenn es ihn schon früh auf die Pisten zog, zunächst folgte Pepi den Fußstapfen seiner Mutter und erhielt im elterlichen Geschäft die Ausbildung zum Fotografen. 1958, mit 21 Jahren, wurde er Teil des A-Kaders, viermal österreichischer Meister, gewann in Squaw Valley 1960 die Silbermedaille im Riesenslalom, vier Jahre später in Innsbruck die Bronzemedaille im Riesenslalom und krönte seine Karriere mit dem Olympiasieg im Slalom. Dank seiner Erfolge wurde er 1964 auch zum Österreichischen Sportler des Jahres gewählt.

Nach seiner Sportkarriere zog es ihn nach Übersee, er wurde Leiter der ersten Skischule in seiner neuen Heimat Jackson Hole, Wyoming, der Partnergemeinde der Stadt Lienz. In Lienz erinnern nicht nur die Zeichen seiner Erfolge an den Sportehrenringträger, lange Zeit trug auch das 1969 errichtete Schutzhaus und heute Sporthotel Hochlienz den Namen des Olympiasiegers, der am vergangenen Montag seinen 83. Geburtstag feierte.

Alles Gute, Pepi, und liebe Grüße aus deiner Heimat!

 

   Olympische Goldmedaille 1964
   Silber vergoldet, an rot-weiß-rotem Textilband
   Museum Schloss Bruck, InvNr. 7701

 

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie doch von #dahoam aus Pepi in einem 1976 enstandenen Filmbeitrag (auch wenn der Ton etwas kratzig ist): www.youtube.com/watch?v=drBzWkDbzyM.

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Olympische Goldmedaille 1964, Pepi Stiegler (c) Museum Schloss Bruck