#museumdahoam

(1) Karl Hofmann, Am Ortler

(1) Karl Hofmann, Am Ortler

Die Sehnsucht der Tirolerinnen und Tiroler nach ihren Bergen ist groß. So groß, wie auch ihre Freiheitsliebe ist. Kein Wunder, dass es manchen schwer fällt, die Füße still zu halten und die  notwendigen und wichtigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu befolgen, vor allem bei diesem verlockenden Wetter. Aber wenn der Tiroler nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg einfach zu ihm.

Zum Start von #museumdahoam, des virtuellen Besuchs von Schloss Bruck, stellt das Museum der Stadt Lienz ein Bild vor, das genau diese Sehnsucht beschreibt: Karl Hofmanns „Am Ortler“ von ca. 1905-1910. Mit breitem Pinselstrich zaubert der Lienzer Maler die Schönheit des „Königs der Ostalpen“ auf Leinen. Vor einem hohen Horizont lockt das ewige Eis, das schneebedeckte Gestein mit dem vorstoßenden Gletscher wird von Matten in zartem Grün umrahmt. Auf Höhe des mitten in der Natur stehenden Betrachters ist rechts ein abstrahierter Wald, links eine Baumgruppe sichtbar, die Landschaft breitet sich in einer eingeschränkten Palette von violett, blau, grau, grün und weiß vor ihm aus.

Der Spätimpressionist Karl Hofmann verstand es wie kaum ein anderer Osttiroler Maler, mit seinen zwischen Tradition und Moderne stehenden Bildern den Zauber von Landschaften einzufangen. Seine Ansichten aus Tirol, ob am Gardasee oder im Gebirge, wie auch seine Stimmungsbilder von der Adria oder aus dem nördlichen Afrika berühren das Herz des Betrachters, stillen die Sehnsucht nach der Ferne – und wecken sie gleichzeitig.

 

Karl Hofmann (1852-1926), Am Ortler
Öl auf Leinen, ca. 1905-1910
Museum Schloss Bruck, InvNr. 324

 

Neugierig geworden? Dann schmökern Sie doch schon von #dahoam aus ein bisschen zu Karl Hofmann, etwa in den Osttiroler Heimatblättern. In der Doppelnummer 11-12 von 2019 beschäftigt sich die Kunsthistorikerin Eleonora Bliem-Scolari mit dem Künstler unter dem Titel „Malerei und Architektur im Kontext der Stilwende“ (https://bit.ly/2xJS3cS). Wir wünschen Ihnen viel Spaß – und bis dann im Museum Schloss Bruck!

 

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Karl Hofmann, Am Ortler (c) Museum Schloss Bruck, Stefan Weis
Karl Hofmann, Am Ortler (c) Museum Schloss Bruck, Stefan Weis