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2021: grenzen|los. Von Trennlinien und Überwindungen
2021: grenzen|los. Von Trennlinien und Überwindungen
Was sind Grenzen, wer definiert sie – und wie werden sie überwunden?
Museum Schloss Bruck, Haupttrakt
25. Juni - 26 Oktober 2021
Vor 100 Jahren wurde mitten durch den Bezirk Lienz eine Grenze gezogen, das heutige Südtirol wurde italienisches Staatsgebiet. 50 Jahre zuvor waren Grenzen durchbrochen worden, der Bau der Südbahn verband das vermeintlich idyllische Bergleben mit der Welt und brachte nicht nur Tourismus und Handel, sondern vor allem auch neue gesellschaftliche Ideen und Lebensweisen schneller in die Region.
Die Ausstellung gibt vier Themengebieten Raum, um die Frage nach Grenzen auch in ihrem Leben an den Besucher weiterzureichen. Dabei wird Objekten eine Stimme verliehen, ihre Geschichten erzählt - und diese Geschichten, ihre Themen haben Gültigkeit weit über die Region hinaus. Nach einem Jahr, in dem die Grenzen persönlicher Freiheit hautnah erfahren wurden, wird auch sozialen Grenzen wie dem Kampf um weibliche Selbstbestimmung und Fragen nach Grenzen in der Kunst ein Platz gegeben und die Besucher eingeladen, auch die leisen, unscheinbaren Töne zu hören.
Grenzen können lähmen, Bewegungen unterbinden, Freiheiten ein Ende setzen. Grenzen fordern aber auch heraus, sie zu überwinden, neue Wege zu suchen, Erfahrungen zu sammeln. Grenzen vermitteln Schutz, fördern aber auch Kreativität und Phantasie all jener, die mit ihnen leben oder an sie stoßen - ob in der Kunst des Wortes und der Malerei, in der Ausstellung mit einigen prominenten Leihgaben versehen, oder, ganz profan, der Kunst des Schmuggels. Das Leben im Grenzland Osttirol kann viele Geschichten dazu beitragen.